Signalzeitoptimierung
Visum bietet verschiedene Möglichkeiten an, Signalzeiten zu optimieren. Die folgende Tabelle zeigt eine Übersicht der Verfahren sowie ihre Anwendbarkeit auf die in Visum verfügbaren Signalisierungstypen.
Verfahren |
Vissig: Signalgruppenbasierte Programme |
Vissig: Phasenbasierte Programme |
RBC |
LSA-Grünzeit und Umlaufzeitoptimierung |
Ja |
Ja |
n/a |
Netzweite Signaloptimierung |
Nur Versatzzeit |
Ja |
Ja |
Tabelle 120: Übersicht über die Verfahren der Signaloptimierung
Für beide Verfahren gilt, dass die zum Zeitpunkt der Optimierung eingestellten Signalprogramme optimiert werden. Sind den Signalanlagen Tagespläne (nur Vissig) zugewiesen, können Sie über das Verfahren Signalprogramme setzen das Signalprogramm abhängig von der Uhrzeit (ggf. an einem Kalendertag) ändern. In den Eingabedaten der Verfahren definieren Sie die für die Berechnung zugrunde liegenden Belastungen oder Fahrzeiten im Falle der Versatzzeitoptimierung. Auf diese Weise können die Ergebnisse dynamischer Umlegungsverfahren (nur SBA und PDV) verwendet werden, um Signalprogramme zu unterschiedlichen Tageszeiten zu optimieren.
Die Netzweite Signaloptimierung ist ein flexibles Verfahren, bei dem eine Versatzzeitoptimierung mit der lokalen Optimierung von Grün- und/oder Umlaufzeit kombiniert werden kann. Standardmäßig ist die Versatzzeitoptimierung inklusive der Analyse aktiviert. Das Verfahren kann auch ausschließlich für die Analyse von LSA-Versatzzeiten ausgeführt werden. Die Kombination mit einer Grünzeitoptimierung bzw. Umlauf- und Grünzeitoptimierung ist optional und bei signalgruppenbasierten Programmen nicht möglich. Für signalgruppenbasierte Programme können Sie das Verfahren LSA–Grünzeit- und Umlaufzeitoptimierung und die Versatzzeitoptimierung als Bestandteil des Verfahrens Netzweite Signaloptimierung sequentiell durchführen.
Die Algorithmen der Grün- und Umlaufzeitoptimierung unterscheiden sich in den beiden genannten Verfahren. Im Gegensatz zum Verfahren LSA–Grünzeit- und Umlaufzeitoptimierung berücksichtigt die Grün- und Umlaufzeitoptimierung innerhalb der netzweiten Signaloptimierung das Eintreffen der Fahrzeuge in Pulks sowie die Fahrzeit ab der letzten LSA. Außerdem werden Wegebelastungen berücksichtigt, während bei der LSA–Grünzeit- und Umlaufzeitoptimierung lediglich Abbiegerbelastungen eingehen. Für beide Verfahren ist relevant, welche Optimierungsmethode an der LSA gewählt wurde.
Das Optimieren von Versatzzeiten basiert auf der Definition von Koordinierungsgruppen. Eine Koordinierungsgruppe ist eine Folge von signalisierten Knoten, deren Signalzeiten idealerweise so aufeinander abgestimmt sind, dass ein Pulk von Fahrzeugen diese bei Grün passieren kann und dadurch die Gesamtwartezeit minimiert wird. Voraussetzung ist, dass die Umlaufzeiten der Lichtsignalanlagen eine Koordinierung zulassen. Dazu wird an jeder Koordinierungsgruppe eine Menge möglicher Umlaufzeiten – sogenannte Umlaufzeitfamilien – definiert. Koordinierungsgruppen sowie deren Umlaufzeiten wirken sowohl bei der LSA–Grünzeit- und Umlaufzeitoptimierung als auch bei der netzweiten Signaloptimierung.
Hinweis: Bei der Optimierung werden nur Knoten (Oberknoten) berücksichtigt, deren effektiver Steuerungstyp signalisiert ist. Ist einem signalisierten Knoten (Oberknoten) keine LSA zugewiesen oder kein gültiges Signalprogramm aktiv, wird die LSA als abgeschaltet betrachtet und bei der Optimierung nicht berücksichtigt. |
Nachfolgend finden Sie eine Beschreibung der Verfahren LSA-Umlauf- und Grünzeitoptimierung und Netzweite Signaloptimierung.